Das Ende der Fahrschul-Ära

DSC_0033Der weisse Sportwagen mit Fahrlehrer und Prüfer braust davon und für einen kurzen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Verdutzt stehe ich am Strassenrand und schaue auf die kleine Plastikkarte in meiner Hand. Ich habe tatsächlich gerade meine praktische Führerscheinprüfung bestanden. Schnell verstaue ich den neuen Führerschein in meinem Portemonnaie. Bevor der Prüfer doch noch seine Meinung ändert und mir den Führerschein wieder wegnimmt! Aber nichts dergleichen passiert. Ich schaue auf mein Motorrad, dass mich so gutmütig durch die Prüfung getragen hat. Wir sind wirklich ein tolles Team! Zum ersten Mal fahre ich alleine auf meinem Motorrad vom TÜV nach Hause. Kein überdimensionierter Nierengurt mit der Aufschrift „Fahrschule“ behindert mehr meine Beweglichkeit. Kein Fahrschulauto ist hinter mir im Spiegel zu sehen. Keine knarzenden Anweisungen sind mehr über das Funkgerät zu hören. Nur die Yamaha SR125 und ich! Ein sehr erhaben-jungfräulicher Moment ist das. An der nächsten Ampel hält neben mir das Auto einer anderen Fahrschule. Am Steuer ein junger Mann mit einem angestrengten Gesichtsausdruck. Der Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz scheint eindringlich auf ihn einzureden. Erleichtert schalte ich in den ersten Gang. Diese Ära gehört Gott-sei-Dank der Vergangenheit an…

Bye bye Simson

SimsonjaLangsam rollt die Simson von unserer Einfahrt. Wehmütig winke ich ihr hinterher. Ein letzter Blick – dann verschwindet sie hinter der nächsten Strassenecke. Eigentlich fährt sie gar nicht selbst: Ein Auto mit Anhänger transportiert sie in eine andere Stadt. Zwei Jungs aus Köln haben sie mitgenommen. Der eine – völlig unerfahren, aber mit einem grossen Leuchten in den Augen beim Anblick des Moppeds. Der andere – ein versierter Simsonschrauber, den die Zicken der Maschine nicht abschrecken. Keine Frage, sie ist jetzt in sehr guten und begeisterten Händen gelandet. Und in erfahreneren als den meinen. Irgendwann ging es im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr voran mit der Simson und es erschien mir absurd und aussichtslos, noch mehr Zeit und Geld in dieses Motorrad zu investieren. Trotzdem möchte ich die Zeit mit ihr nicht missen. Was das Schrauben angeht habe ich auch ein bisschen dazugelernt: Wie man einen Vergaser auseinander baut, reinigt und einstellt, wo die Zündkerze zu finden ist und wie man sie kontrolliert etc. „Bye bye Simson“ weiterlesen

Schrauben statt fahren

SimsonjaJetzt habe ich also mein erstes Motorrad, eine weinrote Simson S51. Anfangs „läuft“ alles super und das alte ostdeutsche Fräulein hält sich mit ihren Zipperlein noch zurück. Nach den ersten Fahrversuchen im Industriegebiet wird mein Radius immer grösser. Bald reicht es mir nicht mehr, zusammen mit Claudio zu unserem Übungsgelände zu fahren und dann eine zeitlang von allen Seiten um ihn herumzukurven. Also fährt Claudio mit der F650 vor und ich knattere mit der Simme hinterher. Wir sind sicher ein lustiger Anblick: Ein extrem langsam fahrendes großes Motorrad und ein kleines Mopped – hart an der Grenze zur (gefühlten) Überschallgeschwingigkeit. In dieser Konstellation manövriere ich die Simson durch die Hügel und Täler der Elfringhauser Schweiz und erlebe dabei auch ganz persönliche Höhen und Tiefen. An Steigungen verliert das alte Mokick dermaßen stark an Leistung, dass ich sie locker zu Fuss überholen könnte. Oft geht sie auch zwischendurch aus, lässt sich zum Glück aber noch immer wieder Ankicken. Einmal fahren wir sogar von Hattingen bis nach Essen-City und zurück, immerhin fast 30 Kilometer. Für Claudio ist es die Entdeckung der Langsamkeit, für mich eine wahrhafte Expedition. „Schrauben statt fahren“ weiterlesen

Von der Soziasonja zur Simsonja

Sonjas Simson

Wie die Simson ins Spiel kommt…

Jetzt steht das „Abenteuer Motorradfahren“ an. Eines ist mir klar: Um nicht völlig ahnungslos bei einer Fahrschule aufzuschlagen, will ich schon vorher etwas Fahrpraxis und Erfahrung mit dem Handling eines Motorrads sammeln. Aber wie soll das gehen? „Mit einer 50 ccm Maschine mit Fußschaltung natürlich!“ rät mein Bruder. Also muss ein Motorrad her, dass diese Voraussetzungen erfüllt: Ein motorisiertes Zweirad, dass sich schalten lässt wie ein großes Bike und trotzdem mit dem normalen Autoführerschein gefahren werden darf. Leider gibt es heutzutage in der 50 ccm Klasse nur noch Roller mit Automatikschaltung auf dem Markt. Schade eigentlich. Bei den „Oldtimern“ machen wir dann die Entdeckung: Eine Simson scheint perfekt für mein Vorhaben zu sein. Das kleine DDR-Motorrädchen hat eine 4-Gang-Schaltung und darf wegen einer Sonderregelung sogar 60 km/h fahren. Auf ihr kann ich nach Herzenslust das Ein- und Auskuppeln und das Hoch- und Runterschalten trainieren. An einem superheißen Junitag 2013 kaufen wir in Essen eine weinrote Simme. „Von der Soziasonja zur Simsonja“ weiterlesen

Orientierunglos mit GPS – Teil 2

eTreXWelches GPS Gerät brauche ich für Motorradreisen? Der letzte Blog-Artikel zu dieser Frage hat viel Interesse geweckt, es gab einige sehr gute Kommentare, so dass ich das Thema hier fortsetze.

Was bisher geschah: Seit 2008 bin ich mit einem „Garmin eTreX Legend HCX“ unterwegs. Leider ist es vorletzte Woche zum dritten mal kaputt gegangen. Daher schaue ich mich nach einem neuen Modell um.

eTreX: Das Gerät ist ein absolutes Outdoor-GPS, in erster Linie zum Wandern, Klettern, Fahrrad fahren gedacht, klein, handlich und wasserdicht. Da es auch eine Routing – Funktion hat, kann es mir zeigen, wie ich über welche Strassen von A nach B komme, wie ein klassisches Auto-Navi.

Marken:
Es gibt viele Geräte auf dem Markt und das Internet ist voll mit Informationen über das Thema. Ich versuche mal, das für mich relevante heraus zu filtern. „Orientierunglos mit GPS – Teil 2“ weiterlesen