500 Euro für den Regenwald

Im Urwald Sumatras„Jalan-jalan Sumatra“ spielte über Fünfhundert Euro ein. Bei unseren Reisevorträgen bieten wir die Hör-CD gegen eine freiwillige Spende an. Viele von euch haben ein paar Euro gespendet und so kam in diesem Jahr die Summe von 514,24 € zusammen. Ihr seid großartig!

Wie versprochen kommt das Geld dem Schutz des Regenwalds und der Orang Utans in Sumatra zugute. Auf unserer Sumatra- Reise waren wir selbst im Gunung-Leuser-Nationalpark unterwegs und haben die Menschenaffen in freier Wildbahn gesehen. Es war faszinierend, zwei Tage und eine Nacht mitten im Urwald zu verbringen. Doch es war auch erschütternd kilometerlang an gerodetem Land vorbeizufahren, auf dem statt Regenwald nur noch Ölpalmen wachsen.

In den letzten Wochen berichtete sogar die deutsche Presse, wie zur Zeit ganze Landstriche Indonesiens von einer Dunstglocke eingehüllt sind, die von illegalen Brandrodungen stammen. Zehntausende Menschen in dieser Inselregion leiden unter Atemwegserkrankungen. Ich habe auch unsere Freunde in Nordsumatra gefragt, wie es ihnen geht. Sie berichteten, daß in den letzten Wochen die Schulen geschlossen waren, damit die Kinder zuhause bleiben und nicht draußen dem Rauch ausgesetzt sind. Mittlerweile hat sich die Situation wohl schon verbessert. Indonesien hat nun auch internationale Hilfe angefordert, denn sie schaffen es kaum, die Waldbrände zu löschen. Der Regenwald wird auf diese Weise gerodet um neue Palmölplantagen anzubauen. Das billige Palmöl landet dann bei uns in vielen Lebensmitteln und im Biosprit.

Auf unserer Motorradreise durch Sumatra lernten wir Adji kennen, der für die Umweltstiftung YEL arbeitet. YEL setzt sich für den Schutz der Orang Utans ein und versucht durch Bildungsarbeit, ein Bewußtsein für den Wert des Regenwalds unter der lokalen Bevölkerung zu schaffen. Diese Arbeit unterstützen wir mit den Spenden.

Wir danken euch, den Spendern ganz herzlich! Die Umweltstiftung kann jede Summe gebrauchen. Mit 600,- $ (ca 558,- €) können sie einen Hektar Wald vor der Rodung schützen. Vielleicht schaffen wir es noch, die restlichen 43,76 € zu sammeln.

Hier könnt ihr nachhören, wie wir im Regenwald unterwegs waren und welche Arbeit der Umweltschützer Adji in Sumatra leistet: Jalan-jalan Sumatra Teil 5

Ein Bericht über die Luftverschmutzung durch Brandrodungen in Indonesien incl. Video: https://www.tagesschau.de/ausland/haze-indonesien-103.html

Die Umweltstiftung YEL und ihr Engagement für die Orang Utans: http://www.sumatranorangutan.org/

Jalan-jalan Sumatra CD

Für eine Ed-Marchisierung der Motorradfahrer

Sonjas SR 125Horizons Unlimited – Unbegrenzte Horizonte, so hieß das Motorradreisetreffen, auf dem ich am vergangenen Wochenende war. Auf diesem Treffen kommen Menschen zusammen, die die Welt hauptsächlich mit dem Motorrad bereisen, sich austauschen oder inspirieren lassen wollen. Erschreckenderweise haben viele dieser Motorradreisenden einen sehr begrenzten, ja konservativen Horizont, wenn es um die Auswahl des Motorrades geht. Natürlich muß es ein „richtiges“ Adventurebike sein, so wie eine Yamaha Ténéré oder eine BMW R 1200 GS. Motorräder unter 600 Kubik werden belächelt oder rufen Unverständnis hervor. Auch dürfen selbstverständlich all die teuren Zubehörfeatures nicht fehlen, die das Mopped angeblich erst abenteuertauglich machen und mit denen in Wirklichkeit einige Ausstatter so richtig viel Geld verdienen. Aber wenn „Adventure“ draufsteht und ich dafür bezahle, dann muß ja auch „Adventure“ drin sein! Auch wenn mich mein aufgerüstetes Fahrzeug nur bis zur nächsten Cafebude in die Eifel bringt. Ted Simon schreibt im Vorwort seines Bildbandes, daß die Firmen, die dem „adventure biker“ all die angeblich unverzichtbaren Dinge verkaufen, daß Wort „Abenteuer“ sehr fragwürdig erscheinen lassen. „Große Abenteuer schon ab 12.995 €“ lautet der Titel einer Hochglanzwerbeanzeige für die Superténéré. Nur??? 12.995 € ??? Mein Motorrad hat 600 € gekostet. Das bedeutet, daß mir 12.395 € mehr für eine wirkliche Abenteuerreise bleiben als dem Superténérist. Sumatra statt Eifel! Aber so funktionieren halt die Sehnsuchtsbilder der Werbeindustrie. Öfters wurde ich gefragt, ob ich denn mittlerweile den „richtigen“ Führerschein und ein „richtiges“ Motorrad hätte. (Seit 2014 habe ich den A1 Führerschein und fahre eine Yamaha SR 125.) Wie bitte???? Diese Frage macht mich richtig wütend. 125er Maschinen sind in den Augen vieler Biker anscheinend keine „richtigen“ Motorräder. Natürlich habe ich einen „richtigen“ Führerschein und ein „richtiges“ Motorrad. Für mich! Eines, was von der Sitzhöhe und vom Gewicht für meine Größe „richtig“ ist. Und mir noch dazu „richtig“ gut gefällt. Ich ziehe mir ja auch keine Stiefel in Schuhgröße 44 an, obwohl ich eigentlich nur Größe 38 habe! Unter Bikern kursiert sogar die Frage: „Grüßt man auch 125er Moppedfahrer?“ Was soll denn dieser Kinderkram? Wie an der Schule, wenn es den 4. Klässlern peinlich ist, wenn sie von 1. Klässlern angesprochen werden. Ganz ehrlich, ich lege gar keinen Wert darauf, von solchen Leuten gegrüßt zu werden! Außerdem wird das Grüßen beim Fahren sowieso überbewertet. Ich konzentriere mich lieber auf die schöne Landschaft. So denkenden Menschen empfehle ich dringend eine Horizonterweiterung! Schließlich geht es doch nicht darum was man fährt sondern was man dabei erlebt!!! Diesbezüglich kann ich allen nur die Videos von Ed March ans Herz legen. Dieser verrückte, junge Brite fährt mit Honda C90 um die Welt und erlebt dabei ein Abenteuer nach dem anderen. Halt ein wahrer „adventure biker“…

Die geheimnisvolle Botschaft aus dem Motor meiner Yamaha

Yamaha SR 125Was ist bloß mit meinem Mopped los? Schon wieder ist die Yamaha SR 125 beim Ampelstopp ausgegangen. Bereits zum vierten Mal auf dieser Fahrt. Die Choreographie des Ausgehens ist dabei immer ähnlich: Ich halte an einer roten Ampel und merke, dass der Motor im Leerlauf auf einmal sehr ungleichmäßig läuft und die Drehzahl nicht mehr stabil ist. Dann geht das Motorrad aus. Stille! Erstaunlicherweise springt es aber jedesmal sofort wieder an, sobald ich den Anlasser betätige. Das Problem taucht immer erst nach einer Zeit des Fahrens auf, wenn das Mopped schon warmgelaufen ist.

Seit einigen Wochen begleitet mich dieses Phänomen. Bisher ist es mir noch nicht gelungen, die geheimnisvolle Botschaft aus dem Inneren meines Motorrades zu entschlüsseln.

Zweimal glaubte ich, dem Problem auf die Schliche gekommen zu sein, aber die Erfolge waren nur von kurzfristiger Dauer. Beim ersten Mal hatte ich die Yamaha in professionelle Schrauberhände gegeben. Das Ventilspiel wurde eingestellt und das Gemisch überprüft. Danach lief die kleine Maschine wieder tadellos und ich war erleichtert. Doch nach einer Weile wechselte der Klang des Motors im Standgas wieder von einem eingängigen Rhythmus zu einer asymmetrisch-experimentellen Komposition mit geschickt inszeniertem Motorsterben. Alte Drama-Queen!

Diesmal wollte ich mein Motorrad aber nicht in die Werkstatt bringen. Hatte ich mir nicht vorgenommen, selber öfters Hand anzulegen und mir somit einen bescheidenen Zugang zum Schrauberuniversum zu verschaffen? „Jetzt helfe ich mir selbst!“ lautet die Devise. Aber wie komme ich an das nötige Wissen, um mir selbst zu helfen?

Sonja in der KurveAlso mache ich mich auf die Suche und streife durch diverse Internetforen um dort eine Antwort auf das für mich rätselhafte Leiden der Yamaha zu finden. In den Tiefen des virtuellen Raumes komme ich mehrmals vom Weg ab. Viel Zeit verbringe ich damit, im digitalen Heuhaufen nach der Entschlüsselung der geheimnisvollen Botschaft zu suchen.

Schliesslich findet Claudio im Netz doch noch einen brauchbaren Hinweis und der lautet: Zündkerze checken. Ich mache mich an die Arbeit und fördere eine am unteren Ende schwarz verrußte Zündkerze zutage. Der Austausch gegen ein neues Exemplar bewirkt Wunder – meine Yamaha läuft wieder rund. Nach einigen Wochen und vielen abgespulten Kilometern wieder dasselbe Spielchen: Leerlauf = unregelmäßiges Motorlaufen = Mopped geht aus. Und wie geht’s der Zündkerze? Das untere Ende ist wieder mit einer schwarzen Schicht überzogen, das innere weisse Röhrchen aber noch nicht so stark verfärbt wie bei der Vorgängerin. Jetzt will ich es wissen und starte ein Experiment: Was passiert, wenn ich wieder eine neue Zündkerze einsetzt? Und tatsächlich – bei einer Probefahrt ging das Motorrad nicht ein einziges Mal aus. Mittlerweile ist die Yamaha aber leider auf ihre schlechte Angewohnheit zurückgefallen und stirbt mehrmal während einer Fahrt ab.

Wer hilft mir dabei, die geheime Botschaft meines Motorrads zu entschlüsseln?

Über sachdienliche Hinweise freut sich

eure Sonja

Das Ende der Fahrschul-Ära

DSC_0033Der weisse Sportwagen mit Fahrlehrer und Prüfer braust davon und für einen kurzen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Verdutzt stehe ich am Strassenrand und schaue auf die kleine Plastikkarte in meiner Hand. Ich habe tatsächlich gerade meine praktische Führerscheinprüfung bestanden. Schnell verstaue ich den neuen Führerschein in meinem Portemonnaie. Bevor der Prüfer doch noch seine Meinung ändert und mir den Führerschein wieder wegnimmt! Aber nichts dergleichen passiert. Ich schaue auf mein Motorrad, dass mich so gutmütig durch die Prüfung getragen hat. Wir sind wirklich ein tolles Team! Zum ersten Mal fahre ich alleine auf meinem Motorrad vom TÜV nach Hause. Kein überdimensionierter Nierengurt mit der Aufschrift „Fahrschule“ behindert mehr meine Beweglichkeit. Kein Fahrschulauto ist hinter mir im Spiegel zu sehen. Keine knarzenden Anweisungen sind mehr über das Funkgerät zu hören. Nur die Yamaha SR125 und ich! Ein sehr erhaben-jungfräulicher Moment ist das. An der nächsten Ampel hält neben mir das Auto einer anderen Fahrschule. Am Steuer ein junger Mann mit einem angestrengten Gesichtsausdruck. Der Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz scheint eindringlich auf ihn einzureden. Erleichtert schalte ich in den ersten Gang. Diese Ära gehört Gott-sei-Dank der Vergangenheit an…