Frohe Weihnachten

Merry Christmas!Unseren Hörern, Lesern und Freunden wünschen wir frohe Weihnachten, Wesołych Świąt, Selamat Natal, Merry Christmas, Feliz Natal!

Eure Sonja & Claudio

Das #motwunsch-Musikvideo

Der Protestsong gegen den Größenwahn der Motorradindustrie hat jetzt auch ein Video. Letztes Jahr taten wir uns mit einigen Motorradbloggern zusammen und formulierten unsere Wünsche an die Motorradwelt unter dem Hashtag #motwunsch. Sonja verpackte ihre Forderungen als Rap. Im Laufe des Jahres drehten wir dazu einzelne Szenen, die wir nun als Musikvideo präsentieren. Und jetzt alle zusammen: „Ich möchte ein Bike mit einem tiefen Sitz, sonst gebe ich euch von meinem Geld NIX!“

Link zum Video: https://youtu.be/e52mKRRACW0

500 Euro für den Regenwald

Im Urwald Sumatras„Jalan-jalan Sumatra“ spielte über Fünfhundert Euro ein. Bei unseren Reisevorträgen bieten wir die Hör-CD gegen eine freiwillige Spende an. Viele von euch haben ein paar Euro gespendet und so kam in diesem Jahr die Summe von 514,24 € zusammen. Ihr seid großartig!

Wie versprochen kommt das Geld dem Schutz des Regenwalds und der Orang Utans in Sumatra zugute. Auf unserer Sumatra- Reise waren wir selbst im Gunung-Leuser-Nationalpark unterwegs und haben die Menschenaffen in freier Wildbahn gesehen. Es war faszinierend, zwei Tage und eine Nacht mitten im Urwald zu verbringen. Doch es war auch erschütternd kilometerlang an gerodetem Land vorbeizufahren, auf dem statt Regenwald nur noch Ölpalmen wachsen.

In den letzten Wochen berichtete sogar die deutsche Presse, wie zur Zeit ganze Landstriche Indonesiens von einer Dunstglocke eingehüllt sind, die von illegalen Brandrodungen stammen. Zehntausende Menschen in dieser Inselregion leiden unter Atemwegserkrankungen. Ich habe auch unsere Freunde in Nordsumatra gefragt, wie es ihnen geht. Sie berichteten, daß in den letzten Wochen die Schulen geschlossen waren, damit die Kinder zuhause bleiben und nicht draußen dem Rauch ausgesetzt sind. Mittlerweile hat sich die Situation wohl schon verbessert. Indonesien hat nun auch internationale Hilfe angefordert, denn sie schaffen es kaum, die Waldbrände zu löschen. Der Regenwald wird auf diese Weise gerodet um neue Palmölplantagen anzubauen. Das billige Palmöl landet dann bei uns in vielen Lebensmitteln und im Biosprit.

Auf unserer Motorradreise durch Sumatra lernten wir Adji kennen, der für die Umweltstiftung YEL arbeitet. YEL setzt sich für den Schutz der Orang Utans ein und versucht durch Bildungsarbeit, ein Bewußtsein für den Wert des Regenwalds unter der lokalen Bevölkerung zu schaffen. Diese Arbeit unterstützen wir mit den Spenden.

Wir danken euch, den Spendern ganz herzlich! Die Umweltstiftung kann jede Summe gebrauchen. Mit 600,- $ (ca 558,- €) können sie einen Hektar Wald vor der Rodung schützen. Vielleicht schaffen wir es noch, die restlichen 43,76 € zu sammeln.

Hier könnt ihr nachhören, wie wir im Regenwald unterwegs waren und welche Arbeit der Umweltschützer Adji in Sumatra leistet: Jalan-jalan Sumatra Teil 5

Ein Bericht über die Luftverschmutzung durch Brandrodungen in Indonesien incl. Video: https://www.tagesschau.de/ausland/haze-indonesien-103.html

Die Umweltstiftung YEL und ihr Engagement für die Orang Utans: http://www.sumatranorangutan.org/

Jalan-jalan Sumatra CD

Wüsten-Sozia

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Seit anderthalb Jahren habe ich jetzt meinen Motorradführerschein – und seitdem bin ich nicht einmal wieder auf dem Sozius mitgefahren. In nur wenigen Tagen schlüpfe ich aber zurück in meine alte Rolle als Sozia – natürlich nur auf Zeit. Dann reise ich nach Namibia wo mich Claudio und eine Yamaha XT 660 erwarten. Zwei Wochen haben wir dann Zeit, gemeinsam auf einem Motorrad den Süden des riesigen Landes zu erkunden – bis hin zur Namibwüste. Eine grosse Maschine zu mieten war schon schwierig genug. Ein 125er Mopped für mich zu finden – ein Ding der Unmöglichkeit. Kleine Motorräder scheinen in Namibia nicht so verbreitet zu sein wie zbsp. auf Sumatra. Da ist sie wieder – die Benachteiligung von kleinen Motorradfahrern! Aber ich bin ganz sicher: Die Reise wird auch so abenteuerlich genug für mich. Schliesslich war ich bisher noch nie in Afrika…

Für eine Ed-Marchisierung der Motorradfahrer

Sonjas SR 125Horizons Unlimited – Unbegrenzte Horizonte, so hieß das Motorradreisetreffen, auf dem ich am vergangenen Wochenende war. Auf diesem Treffen kommen Menschen zusammen, die die Welt hauptsächlich mit dem Motorrad bereisen, sich austauschen oder inspirieren lassen wollen. Erschreckenderweise haben viele dieser Motorradreisenden einen sehr begrenzten, ja konservativen Horizont, wenn es um die Auswahl des Motorrades geht. Natürlich muß es ein „richtiges“ Adventurebike sein, so wie eine Yamaha Ténéré oder eine BMW R 1200 GS. Motorräder unter 600 Kubik werden belächelt oder rufen Unverständnis hervor. Auch dürfen selbstverständlich all die teuren Zubehörfeatures nicht fehlen, die das Mopped angeblich erst abenteuertauglich machen und mit denen in Wirklichkeit einige Ausstatter so richtig viel Geld verdienen. Aber wenn „Adventure“ draufsteht und ich dafür bezahle, dann muß ja auch „Adventure“ drin sein! Auch wenn mich mein aufgerüstetes Fahrzeug nur bis zur nächsten Cafebude in die Eifel bringt. Ted Simon schreibt im Vorwort seines Bildbandes, daß die Firmen, die dem „adventure biker“ all die angeblich unverzichtbaren Dinge verkaufen, daß Wort „Abenteuer“ sehr fragwürdig erscheinen lassen. „Große Abenteuer schon ab 12.995 €“ lautet der Titel einer Hochglanzwerbeanzeige für die Superténéré. Nur??? 12.995 € ??? Mein Motorrad hat 600 € gekostet. Das bedeutet, daß mir 12.395 € mehr für eine wirkliche Abenteuerreise bleiben als dem Superténérist. Sumatra statt Eifel! Aber so funktionieren halt die Sehnsuchtsbilder der Werbeindustrie. Öfters wurde ich gefragt, ob ich denn mittlerweile den „richtigen“ Führerschein und ein „richtiges“ Motorrad hätte. (Seit 2014 habe ich den A1 Führerschein und fahre eine Yamaha SR 125.) Wie bitte???? Diese Frage macht mich richtig wütend. 125er Maschinen sind in den Augen vieler Biker anscheinend keine „richtigen“ Motorräder. Natürlich habe ich einen „richtigen“ Führerschein und ein „richtiges“ Motorrad. Für mich! Eines, was von der Sitzhöhe und vom Gewicht für meine Größe „richtig“ ist. Und mir noch dazu „richtig“ gut gefällt. Ich ziehe mir ja auch keine Stiefel in Schuhgröße 44 an, obwohl ich eigentlich nur Größe 38 habe! Unter Bikern kursiert sogar die Frage: „Grüßt man auch 125er Moppedfahrer?“ Was soll denn dieser Kinderkram? Wie an der Schule, wenn es den 4. Klässlern peinlich ist, wenn sie von 1. Klässlern angesprochen werden. Ganz ehrlich, ich lege gar keinen Wert darauf, von solchen Leuten gegrüßt zu werden! Außerdem wird das Grüßen beim Fahren sowieso überbewertet. Ich konzentriere mich lieber auf die schöne Landschaft. So denkenden Menschen empfehle ich dringend eine Horizonterweiterung! Schließlich geht es doch nicht darum was man fährt sondern was man dabei erlebt!!! Diesbezüglich kann ich allen nur die Videos von Ed March ans Herz legen. Dieser verrückte, junge Brite fährt mit Honda C90 um die Welt und erlebt dabei ein Abenteuer nach dem anderen. Halt ein wahrer „adventure biker“…