Fahrverbote und rechte Trittbrettfahrer

Um das erst einmal klar zu stellen: Ich bin auch gegen Fahrverbote für Motorräder. Warum ich das hier schreibe hat einen anderen Grund: Am kommenden Sonntag (5. Juli 2020) will eine Gruppe in unserer Heimatstadt Essen unter dem Deckmantel der Anti-Fahrverbots-Proteste gemeinsam mit Rechten und Rechtsextremen demonstrieren. Wenn Nazis und Biker gemeinsam durch die Straßen ziehen, dann ist das ein Problem. Gruppen wie z.B. die vom Verfassungsschutz beobachtete „Bruderschaft Deutschland“ oder die „Deutsche Patrioten NRW“ will ich nicht in unseren Straßen marschieren sehen. Wir haben hier in Essen ein Problem mit Rechtsextremen, die unter dem Deckmantel harmloser Anlässe ihre Propaganda verbreiten. Sie haben schon versucht an die Gelbwesten – Bewegung anzuknüpfen oder zuletzt an die Corona Proteste. Jetzt soll die Diskussion um Fahrverbote für Motorräder herhalten. Ich vermute, dass die Rechten unter sich bleiben, denn ihr Manöver ist doch zu offensichtlich. Doch ich will nicht, dass es heißt, Biker und Nazis laufen gemeinsam durch die Straßen. Darum unterstützen wir den Aufruf unserer Freunde von „Essen stellt sich quer“. Sie haben rechechiert, wer hinter der Demo am Sonntag steckt:

Demo mit rechtsradikaler Beteiligung am 05.07.

Wir werden am Sonntag um 14:00 Uhr vor der Essener Gruga Halle gemeinsam mit „Essen stellt sich quer“ gegen die Nazis protestieren. Keinen Millimeter nach rechts!

Meine Haltung zum Thema Fahrverbote? Ich hätte auch keine Lust, an einer Ecke zu wohnen, an der ständig Mopeds mit offener Auspuffklappe durchröhren. Dasselbe gilt aber auch für Autos, denn auf Sound getrimmte Karren gibt es hier noch viel mehr. Es ist richtig, dass sich das ändern soll. Aber dann erwarte ich konkrete Maßnahmen gegen die lärmenden Maschinen. Ich fahre mein Leben lang mit serienmäßigen Auspuff und muss nicht ständig testen, wie schnell man im zweiten Gang fahren kann. Wenn nun Straßen pauschal für alle Motorräder gesperrt werden sollen, ist das nicht gerecht. Es geht um das Thema Lautstärke. Wenn es uns gelingt, klar zu machen, dass Lärm nur ein kleines Problem in der großen Motorradcommunity ist und wenn wir konstruktive Vorschläge unterstützen, dann kommen wir vielleicht aus der Nummer wieder raus. Da sehe ich vor allem die Motorradindustrie in der Pflicht. Konkret heißt das: Baut leisere Maschinen. Schraubt die lauten Tüten wieder ab. Fahrt mit Liebe und mit Respekt.

…und: Keinen Millimeter nach rechts!

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