Paris-Taizé

Paris-TaizéIn dem Haus unserer Freunde Irene und Jean in Paris ist jeder Winkel zu Gästezimmern ausgebaut. „Kommt rein, wir sind auch erst gerade erst gekommen. Gleich müssen wir wieder los, aber morgen haben wir Zeit für Euch!“ Irene begrüßt uns und drückt uns den Schlüssel in die Hand. Wir laden erst einmal das Gepäck vom Motorrad und machen es uns bequem. Zwei Tage haben wir uns mit der Anreise Zeit genommen, bloß keine Hektik. Ab Belgien haben wir die Autobahn verlassen und sind quer durch die Ardennen über kleinere Dörfer und Landstraßen langsam in Richtung der Französischen Hauptstadt gefahren.Die Sonne begleitet uns und obwohl es noch April ist, steigen die Temperaturen am Tag bis 29 Grad an. Nur nachts wird es noch kalt im Zelt. Aber in Irenes Haus haben wir das ganze Untergeschoss für uns – welch ein Luxus. Am nächsten Tag haben wir viel Zeit zum Erzählen. Irenes Ehemann Jean stammt aus Ägypten und kam als Student nach Frankreich.

Nun unterstützt er die Christen in Ägypten, die schon zu Mubaraks Zeiten eine unterdrückte Minderheit in dem Land am Nil war. Jetzt nach der Revolution ist die Situation schwieriger geworden. „Jeden Freitag gibt es Anschläge auf die koptischen Kirchen in Ägypten. Es besteht die Gefahr, dass sich in dem neuen Staat die radikalen Kräfte durchsetzen. Neben der gut organisierten Muslim-Bruderschaft gibt es noch die radikalere Salafisten – Bewegung. Sie wollen die islamische Scharia einführen. Wir hoffen, dass sich Ägypten zu einem freien, demokratischen Staat entwickelt und nicht zu einem radikal-islamischen wie im Iran.“

Jean und Irene

Irene und Jean unterstützen Christen, die aus Ägypten flüchten und helfen ihnen im europäischen Exil. Doch ihren Humor verlieren die beiden nicht und wir reden noch lange miteinander, bevor wir aufbrechen um uns Paris anzusehen.

Ostergottesdienst in Taizé

Über die Ostertage steuern wir dann eine ganz besonderes Ziel in Burgund an: die Communauté de Taizé. Das Kloster der Brüder von Taizé ist seid Jahrzehnten ein Begegnungsort für Jugendliche. Aus ganz Europa kommen junge Menschen zusammen, um an den täglichen Gebeten mit den besonderen Gesängen teil zu nehmen. Wir campen zwischen Polen, Franzosen und Deutschen und lassen uns für drei Tage auf das einfache Leben im Kloster ein. Der Ostergottesdienst ist ein besonderes Erlebnis. Tausende, meist junge Leute sitzen in der riesigen Kirche auf dem Boden und singen Lieder in einer ruhigen, spirituellen Atmosphäre.

Party in Taizé

Für die Rückfahrt lassen wir uns auch wieder Zeit.  Über Seitenwege und Landstrassen erreichen wir Cernay im Elsass und bauen unser Zelt im Sonnenuntergang auf. In der Stadt gibt es aber nach 22.00 Uhr kein offenes Restaurant mehr.

Selbst die Dönerbude ist geschlossen und mit hängendem Magen kommen wir zurück zum Campingplatz um den Pförtner zu fragen, ob es in der Nähe noch einen Mc Donald´s gibt. Der junge Mann von der Rezeption grillt gerade mit ein paar Freunden und schon werden wir eingeladen. Bei Rotwein und Fleischbergen unterhalten wir uns irgendwie auf Englisch, Französisch und Deutsch. Von einem Kumpel marokkanischer Herkunft erfahren wir, dass sich ganz Frankreich über die noch schlechteren Englischkenntnisse von Sarkozy lustig macht. Am Ostermontag brechen wir auf zur Rückreise. Doch auf dem Weg liegt noch die Route des Crétes durch den Grand Ballon, ein wunderschönes Gebirge im Elsass.

grand ballon

Wir rauschen über Serpentinen und Kurven durch eine wunderschöne Landschaft, eine perfekte Motorradstrecke. Als wir an einer Raststätte den traditionellen Flammkuchen probieren wird klar, dass wir heute erst spät ins Ruhrgebiet zurückkehren werden.

Le Grand Ballon, Elsass

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.