Die Cousine der Pegaso

In voller Motorradmontur und dem Helm unterm Arm stieg ich in den Zug Richtung Minden. Und mit einem  Motorrad kam ich zurück. Heute habe ich unser neues Reisegefährt abgeholt. Selten hat mir eine zweistündige Autobahnfahrt im Winter bei Nieselregen soviel Spass gemacht.

Wir haben uns für eine BMW F650 GS, Baujahr 2004 entschieden. Aus den schmerzlichen Erfahrungen mit der Aprilia Pegaso haben wir gelernt. Die F650 hat den Ruf zuverlässig zu sein. Es soll Ersatzteile geben, die sogar geliefert werden können. Das Motorrad war ein Beststeller, bei eBay finden wir massenweise Gebrauchtteile. Und es gibt eine Reihe von Motorradreisenden, die dieses Modell fahren und Tipps geben können.

So unterschiedlich sind die Pegaso und die F 650 dabei gar nicht. Genau genommen haben sie sogar dieselben Wurzeln. Aprilia baute in den 90er Jahren die erste F 650 zusammen mit der damals schon existierenden Pegaso MX. Erst zur Jahrhundertwende baute BMW die F650 GS in Deutschland und Aprilia die Pegaso ML, die wir auch gefahren sind. So gesehen waren die erste F650 und die Pegaso MX also Schwestern. Und die jetzt weiterentwickelten Modelle sind deren Kinder, die deutsche und die italienische Cousine.

Die wichtigste Gemeinsamkeit: Der österreichische Rotax Einzylindermotor. Bei der Pegaso ML mit 5 Ventilen, bei der F 650 ab BJ 2004 mit Doppelzündung. Was das genau ist, weiss ich nicht, aber es soll Benzin sparen. Die Töchter der F650 GS waren erfolglose Drillinge: die G650X – Modelle Country, Challenge und Moto.

Und mittlerweile gibt es die Urenkelin, G650 GS. Sie ist nach Brasilien emigriert und hat wieder eine Schwester, die nach einer Steppe benannt ist, durch die Sonja und ich 2010 gefahren sind: Sertão.

Diese kurze Familiengeschichte macht deutlich: Die F 650 GS hat einen bewegten Migrationshintergrund. Österreich, Italien, Deutschland, Brasilien. Da liegt das Reisen in den Genen.

0 Antworten auf „Die Cousine der Pegaso“

  1. Hi Claudio,
    leider nein. – Obwohl Island im Januar auch kein wirklicher Spaß mit dem Moped wäre. Dort war es Ende September schon knackig kalt und verschneit.
    Ich schreibe zur Zeit nur meine Blogeinträge zur Tour. Ich schaffe das irgendwie nicht, von unterwegs aus zu berichten…

    viele Grüße
    Ernie

  2. Doppelzündung heißt ZWEI statt nur EINER Zündkerze. Verbessert das KFR der Modelle bis 2004 mit Einfachzündung und eben den Verbrauch.

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